Kampf um die Pellinger Schanzen (8. August 1794)

In diesem Artikel handelt es sich um ein weiteres Diorama aus der Sammlung von Dr. Klaus Gerteis, welches im Zinnfigurenmuseum Roscheider Hof in Konz bei Trier ausgestellt ist. Hier hatte ich die Gelegenheit, etliche Fotos auch von diesem Diorama für einen weiteren Artikel zu meinem entsprechenden Museumsbesuch zu erhalten.

Allgemeines und Vorgeschichte

Pellingen ist heute eine Ortsgemeinde im Landkreis Trier–Saarburg im Bundesland Rheinland-Pfalz und gehört zur Verbandsgemeinde Konz in unmittelbarer Nähe der Stadt Trier. Pellingen ist auch Namensgeber des Naturraumes Pellinger Hochflächen, auf denen die Reichstruppen schon im Jahre 1792 im Rahmen der Sicherung von Trier im weiteren Umkreis Schanzen angelegt hatten. Die Pellinger Schanzen, ein Teil dieser Befestigungen, sind wohl reine Erdwerke gewesen, eventuell verstärkt durch Palisaden, Faschinen oder Schanzkörbe. Diese Maßnahmen entstanden im Zusammenhang mit der Französischen Revolution und zur Abwehr der in Folge gebildeten französischen Revolutionstruppen, deren Einmarsch und Angriffe in die linksrheinischen deutschen Gebiete man (zurecht) befürchtete.

Am 9. August 1794 war dann auch das Ende für das Kurfürstentum Trier und dessen Residenzstadt gekommen. Kurfürst Clemens Wenzeslaus, der zu dieser Zeit bereits seine Residenz von Trier nach Koblenz verlegt hatte, war endgültig in seine Herrschaft nach Augsburg geflüchtet. Am 8. August hatte sich das Heilige Römische Reich noch bemüht, den Angriff der französischen Revolutionstruppen auf Trier abzuwehren. Zahlenmäßig schwache Reichstruppen, in diesem Fall österreichische Regimenter, die von kurtrierischen Jägern unterstützt wurden, hatten sich der französischen Mosel-Armee in den Pellinger Schanzen in den Weg gestellt.

Die Schlacht

Der Angriff auf die Pellinger Schanzen wurde von General Jean René Moreaux geführt. Dieser hatte am 22. März 1794 den Befehl über den rechten Flügel der Armée de la Moselle übernommen und war hier Kommandeur der Divisionen „Desbureaux“, seiner eigenen Division „Moreaux“ und der Division „Ambert“ geworden. Zum Zeitpunkt der Schlacht an den Pellinger Schanzen hatte er vorübergehend sogar den Oberbefehl über die gesamte Armée de Moselle.

Die französischen Soldaten der Mosel-Armee waren über Zerf Richtung Trier vorgegangen. Die bei Zerf und Hentern liegenden Österreicher unter General Graf von Mercandin zogen sich auf die Pellinger Höhe zurück und verstärkten hier die Truppen General v. Blankensteins, der den Oberbefehl behielt. Am 8. August 1794 kam es dann zur Schlacht. Die von Blankenstein als Vorhut aufgestellten kurtrierischen und kroatischen Vorposten wurden vom Ansturm der Franzosen chancenlos überrannt. Danach waren die Pellinger Schanzen über mehr als drei Stunden dem französischen Artilleriefeuer ausgesetzt.

Dann griffen die Franzosen in mehreren Sturmangriffen an. Diese und auch den letzten erfolgreichen Sturmangriff hat Dr. Gerteis in seinem Diorama dargestellt.

Im Feuergefecht

Hierzu kommentiert Dr. Gerteis sein Diorama wie folgt: „Nach einer heftigen Kanonade und einem mehrfachen Anrennen der Franzosen mussten sich die Reichstruppen zurückziehen, die Österreicher hatten 400 Mann Verluste an Gefallenen, Verwundeten und Gefangenen. Damit war der Weg nach Trier frei, da die Stadt im Tal mit ihren altertümlichen Befestigungswerken gegenüber der „modernen“ Artillerie nicht zu verteidigen war. Am 9. August besetzten die Revolutionstruppen kampflos Trier. Der 8. August 1794 war eine Epochenscheide in der Trierer Geschichte, mit diesem Datum endete die kurfürstliche Zeit in Trier. Die Stadt wie auch die anderen linksrheinischen deutschen Territorien blieben für zwei Jahrzehnte unter französischer Herrschaft, wurden der französischen Republik bzw. dem Kaiserreich angegliedert.“

Revolutionstruppen im Vorgehen
Die Reichstruppen weichen vor dem Sturm der Demi-Brigaden und Bataillone….
… was wie panische Flucht aussieht
Ebenso konnten auch die Kroaten ihre Vorpostenstellung mit Verhau nicht halten

 

Quellen:

Klaus Gerteis, „Eine kleine Welt in Zinn“, Katalog der Dauerausstellung mit Zinnfiguren, Schriften des Volkskunde- und Freilichtmuseums Roscheider Hof e. V., Konz bei Trier, Heft 25, Konz 2005;

 

Geschichte als Hobby: Sehen-Lesen-Spielen, http://thrifles.blogspot.com/2019/06/pellinger-schanzen-8-august-1794.html, (abgerufen am 9.10.2022);

 

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Alle Fotografien in diesem Artikel, stammen vom Verfasser Gerriet Stenvers, Kiel.