Hintergrund der Zinnfigurenserie der Offizin Scholtz (Berliner Zinnfiguren)
Die Zinnfigurenserie wurde durch den Text der Ballade „Prinz Eugen, der edle Ritter“, op. 92 von Johann Carl Gottfried Loewe, inspiriert. Danach wird Prinz Eugen bei einem Besuch im Lager seines Dragonerregiments nach der Schlacht von Belgrad (1717) von den Dragonern mit einem Loblied gefeiert. Mit dieser populären Ballade (nach dem Gedicht von Ferdinand Freiligrath) wird der Rückeroberung der Stadt und Festung Belgrad gedacht, Prinz Eugens größtem Sieg über die osmanischen Armeen. Es handelt sich hierbei aber nicht um das berühmte Volkslied, welches die Belagerung und Einnahme der Stadt Belgrad durch Prinz Eugen beschreibt und mit der ersten Strophe wie folgt beginnt:
Prinz Eugen der edle Ritter, wollt dem Kaiser wied’rum kriegen Stadt und Festung Belgerad! Er ließ schlagen eine Brukken, dass man kunt hinüberrucken mit der Armee vor die Stadt.
In den Jahren von 1718 bis 1729 wurde Kronprinz Friedrich nach Maßgabe seines Vaters, Königs Friedrich Wilhelms des I., vorrangig militärisch erzogen, wobei diese Aufgabe durch zwei hohe Offiziere, nämlich Gouverneur und Oberhofmeister Albrecht Konrad Graf Finck von Finckenstein und Oberst Christoph Wilhelm von Kalkstein wahrgenommen wurde. Deren Aufgabe bestand nach Instruktion des Königs darin, Friedrich zu „einem frommen Christen und tapferen Soldaten“ zu erziehen. Kronprinz Friedrich von Preußen und die „Riesengarde“ seines Vaters weiterlesen →
Der Raubgraf vob Bergedorf Sammlung R. Ehlers Maaßen
Beim Anblick der eindrucksvollen Zinnfigurenserie „Raubritterüberfall“ von Franz Karl Mohr stellt sich dem ambitionierten Sammler auch die Frage nach dem geschichtlichen Hintergrund des sogenannten „Raubrittertums“ seit Mitte des 13. Jahrhunderts. Hierzu erfährt er, dass der Begriff des „Raubritters“ und demzufolge auch des „Raubrittertums“ nicht aus dem Mittelalter selbst, sondern wesentlich später erst aus dem Ende des 18. Jahrhunderts stammt. Die „Raubritter“ weiterlesen →
Die Alchemie als Lehre von den Eigenschaften der Stoffe und ihren Reaktionen war schon in der Antike bekannt. Ein Ziel der Alchimisten war häufig die Transmutation von unedlen Metallen zu Gold und Silber. Die Alchemie war aber nur teilweise von der Idee der künstlichen Herstellung von Gold und Silber beherrscht, man suchte seit der Antike sowohl im Abendland als auch im Orient ein Universal-Allheilmittel herzustellen. Die Suche nach einem derartigen Heilmittel galt wie die Suche nach dem „Stein der Weisen“ und dem „Lösungsmittel für alle Stoffe“ als eine Aufgabe der Alchemie. Seine Experimente nahm der Alchimist in seinem Laboratorium vor. Alchimist Krohnemann in seinem Laboratorium auf der Plassenburg in Kulmbach weiterlesen →
Das Denkmal des Großen Kurfürsten hat eine Höhe von insgesamt 5,60 Metern, wovon 2,90 Meter auf das Reiterstandbild und 2,70 Meter auf das Postament entfallen. Dargestellt ist der auf seinem schreitenden Pferd reitende Große Kurfürst in halb römischer, halb dem Geschmack seiner Zeit entsprechenden Kleidung und mit einer Allongeperücke auf dem Haupt. Seine rechte Hand hält einen Kommandostab, die linke Hand die Zügel. Im Kontrast zur Erhabenheit des Kurfürsten stehen die vier sitzenden Gefangenenfiguren an den Ecken des Sockels. Sie stellen die vom Großen Kurfürsten bekämpften und besiegten Feinde dar. Nach einer anderen Interpretation stehen die Gefangenen für die im Nordischen Krieg 1674 bis 1679 von den Brandenburgern eroberten und von den Schweden im Frieden von St. Germain zum Nachteil Brandenburgs zurück erhaltenen pommerschen Ostseestädte.
Foto: Schloss Charlottenburg 2005 (Wikipedia, Transferred from de.wikipedia, CC BY 2.5)
Die Garde-Grenadiere von Kurpfalz im Spanischen Erbfolgekrieg
1700-1713
Historischer Hintergrund
1685 war das Kurfürstentum Pfalz nach Aussterben des evangelischen Hauses Pfalz-Simmern an den katholischen Herzog Philipp Wilhelm aus dem Hause Pfalz-Neuburg gefallen. In dessen kurzer Regierungszeit von 1685 bis 1690 ereignete sich die berüchtigte Invasion der französischen Truppen Ludwigs XIV. und die verheerende Zerstörung der Pfalz 1688/89. So erbte Kurfürst Johann Wilhelm, der „Jan Wellem“ der Düsseldorfer, 1690 ein vom
Krieg „der verbrannten Erde“ schwer verwüstetes Land. Die Garde-Grenadiere von Kurpfalz weiterlesen →
Im Mai 1708 war Kurprinz Georg August von Braunschweig-Lüneburg (ugs. „Kurfürstentum Hannover“), der spätere englische König Georg II., in Begleitung des Geheimen Rats von Eltz, des Obersten von Oeynhausen und des Stallmeisters von Campe im Lager des Herzogs von Marlborough bei Terbrouck eingetroffen, wo er mit größter Ehrerbietung empfangen wurde. Hier wurde er bald Zeuge einer bemerkenswerten Waffentat hannoverscher Truppen, als die sich Der Kurprinz von Braunschweig-Lüneburg in der Schlacht bei Oudenaarde am 11. Juli 1708 weiterlesen →
1707 als Garnisontruppe errichtet (nach anderer Quelle Errichtung als „Blome-Grenadiere“ erst 1760), bestand das „Landgrenadierregiment“ schon vor dem Abschluss der Subsidienverträge zwischen England und dem Landgrafen Friedrich II. von Hessen-Kassel aus 2 Bataillonen. Für den Einsatz in Amerika wurde das 1. Bataillon zu 5 Kompanien mit Mittel- und Unterstab als „Grenadierregiment Rall“ formiert, während das 2. Bataillon in Hessen zurückblieb. Das hessische Grenadierregiment 1776 – 1783 in Amerika weiterlesen →
Wie vielen Sammlerfreunden erging es auch mir, als ich eine Zinnfigurenserie sah, die mich derart faszinierte, dass ich sie unbedingt in meine Sammlung aufnehmen wollte. Sehr schön bemalt und antiquarisch angeboten, konnte ich sie erwerben. Sie ist benannt „Die Lanze auf dem Marsch“ und umfasst Zinnfiguren aus der Epoche des Mittelalters.
Diese Serie passte zwar so gar nicht in mein Hauptsammelgebiet „Um 1700“, aber warum sollte man nicht `mal über den Tellerrand gucken? „Die Lanze“, nun ja, unter diesem Begriff konnte ich mir bis dahin nur die entsprechende Waffe vorstellen. Also war wieder einmal die Recherche im Internet angesagt! Nun, bei Wikipedia wurde ich fündig. Die Lanze auf dem Marsch weiterlesen →