Harald Blauzahn, der Sohn von Gorm dem Alten, folgte seinem Vater in der Thronfolge. Das
Lockere Abhängigkeitsverhältnis zu Otto dem Großen behielt er bei. Der hatte in Herzog Hermann Billung und dem Markgrafen Gero in Sachsen zwei Männer, die mit starker Hand die Dänen und Wenden im Zaume halten konnten.
Harald war von vornherein dem Christentum zugeneigt. Er wirkte mit bei der Wiederherstellung der Kirchen in Schleswig und Ribe und hatte auch ein Mitspracherecht bei der Einsetzung von Bischöfen.
Das friedliche Verhältnis zwischen Harald und Otto blieb währen der ganzen Regierungszeit Ottos ungestört. Nachrichten über einen Kriegszug Ottos gegen Harald sind in den Bereich der Sagen zu verweisen.
„Der Sage nach soll Otto der Große bei Schleswig über die Grenze gegangen und ganz Jütland bis zum äußersten Meer mit Feuer und Schwert verheert haben. Am Limfjord habe der Kaiser seinen Speer ins Meer geschleudert zum Zeichen , dass bis hierher seine Macht reiche. Auf dem Rückweg sei ihm bei Schleswig König Harald begegnet, der von seiner Flotte ein großes Heer ausgeschifft und ihm ein Treffen geliefert habe, das unglücklich für diesen ausgefallen sei. Darauf habe König Harald sich mit seiner Gemahlin Gunhild und seinem Sohn Sven taufen lassen. Der Kaiser selbst habe diesen aus der Taufe gehoben und ihm den Namen Sven-Otto gegeben.“
Wahrscheinlicher ist, dass Harald durch den deutschen Priester Poppo (vielleicht der Gleiche, der 965 Bischoff von Schleswig wurde) getauft wurde. Widukind von Corvey erzählt, dass Poppo
„die alle Götter übertreffende Macht Christi“ durch ein Gottesgericht bewiesen habe, in dem er ein schweres Stück glühenden Eisen getragen und vor allem Volk seine unbeschädigte Hand erhoben hatte. Es wird aber angenommen, das Harald da bereits von dem christlichen Gebrauch der Eisenprobe Kenntnis hatte und durch dieses Wunder die Ungläubigen seines Volkes zu bekehren wünschte.
Wie dem auch sei, nach der Taufe Haralds Blauzahn war der Missionierung alle Wege offen.
Harald baute mehrere Kirchen u.a. in Roskilde.
Was erinnert uns heute noch an Harald Blauzahn: ein Steingrab der Poppostein in der Nähe von Sieverstedt, Altartafeln an der Kirche von Tamdrup und die Runensteine von Jelling.
Text: D. Heuer
Wir werden hier in loser Folge Bilder der von Mitgliedern der Landesgruppe bemalten Figurengruppe präsentieren.