Jedermann verlässt sich auf die Feuerwehr. Wenn es brennt, sind die Feuerwehrleute in Windeseile am Einsatzort. Dadurch gelingt es den Rettungskräften häufig, Schlimmes wie Todesopfer oder einen Totalschaden zu verhindern. Während in den Großstädten und in der Industrie hauptberufliche Feuerwehrleute Löschwerkzeug bei Fuß stehen, sind es auf dem Land fast immer ehrenamtliche Männer und – wenige, aber immerhin zahlenmäßig allmählich anwachsende – Frauen, die ihre Freizeit dem Dienst am Nächsten opfern. Ob Broterwerb oder Ehrenamt: Wichtig, nicht selten sogar überlebenswichtig, ist für Feuerwehrleute eine moderne und zuverlässige Ausrüstung. Das Werkzeug der Brandbekämpfer wurde und wird immer besser und zuverlässiger. Wie alles anfing und wie die Feuerwehren heutzutage ausgerüstet sind, zeigt das in Norderstedt ansässige Feuerwehrmuseum Schleswig-Holstein – Ziel des diesjährigen Himmelfahrtausflugs der Zinnfigurensammler aus Schleswig-Holstein.
Insgesamt 15 Sammlerfreunde machten sich auf den Weg und trafen sich vormittags vor den Toren des am Friedrichsgaber Weg 290 gelegenen Hauses. Der Feuerwehrmann Volker Pohlmann nahm sich den Vormittag Zeit für die Interessierten aus dem nördlichsten Bundesland. Pohlmann führte die Gruppe mit sehr viel Sachkenntnis durch die 2100 Quadratmeter Ausstellungsfläche, wies auf besondere Ausstellungsstücke wie das Mitte der 1990er-Jahre ausgemusterte Einsatzfahrzeug der Stadt Brunsbüttel hin. „Das ist das letzte Modell dieser Art“, sagte der altgediente Feuerwehrmann. „Es gab insgesamt sechs Exemplare. Fünf sollten nach Saudi-Arabien verschifft werden. Aber das Schiff ist untergegangen.“ Das ist nur eines von vielen Beispielen. In einem der mittlerweile größten deutschen Feuerwehrmuseen sind neben dem fast 50 Jahre alten Fahrzeug aus Brunsbüttel Handpumpen zu sehen, die 1842 beim großen Hamburger Brand im Einsatz waren. Oder Fahrzeuge aus fast allen Dekaden des vergangenen Jahrhunderts. Oder Uniformen, Atemschutzgeräte, Schläuche, Beile, Pumpen, Dioramen, oder, oder, oder – kurzum: ein Besuch des überaus sehenswerten Museums kann uneingeschränkt empfohlen werden. Die Sammlergruppe jedenfalls zeigte ein brennendes Interesse an den Exponaten.
Insgesamt umfasst die vom dem Förderverein Feuerwehrmuseum Hof Lüdemann betriebene Einrichtung 2600 Quadratmeter – inklusive einem Restaurant, in dem die Sammler Hunger und Durst stillten. Nach dem Essen ging es zur Schlossinsel Barmstedt, dem zweiten Teil des Ausflugs. Leider begann es zu regnen, so dass den Außenanlagen nicht die angemessene Aufmerksamkeit geschenkt werden konnte. Entschädigung fanden die Ausflügler in einem kleinen, aber liebevoll gestalteten Heimatmuseum auf der Schlossinsel sowie in dem Gefängniscafé auf der Schlossinsel. Dort klang der Ausflug bei Kaffee und Kuchen aus.
Henning Voß/ Fotos: Petra und Volker Onken.