Zuckerrübenernte

DSC_6484Dieses Diorama zeigt die Rübenernte vor der Modernisierung der Landwirtschaft.
Im Jahre 1747 wies Andreas Sigismund Marggraf einen Zuckergehalt von 8 – 16 % in der Runkelrübe nach . Durch viele Zuchtversuche konnte der Zuckergehalt auf ca. 20 % gesteigert werden.
DSC_6485Die erste Zuckerfabrik entstand in Schlesien, in den Städchen „ Cunern.“Im Jahre 1801 begann die industrielle Zuckerproduktion.
Die Aussaat erfolgt im Frühjahr.
Die jungen Pflanzen – in Reihen gesät – wurden durch manuelles Hacken grob vereinzelt . Von Hand begann dann das sogenannte verziehen der Rüben, d.h. nur die stärkste Pflanze blieb stehen. Hier DSC_6492wurden alle Hände benötigt Schulkinder, Knechte , Mägde ,Wanderarbeiter, alles mußte helfen.Noch mehrmaliges hacken und jäten bis zur Ernte im Herbst war notwendig.
Die Ernte im Herbst war ebenfalls reine Handarbeit .
Kopfschippe , Kopfschlitten ,Rübenheber und Rübenrodepflug brachten nur wenig Erleichterung.
Nach der Ernte begann der schwierige Transport zur Zuckerrübenfabrik.
DSC_6489 DSC_6491Hilfreich war hier die Transportmöglichkeit durch die vielen Kleinbahnen bzw. Privatbahnen.
Zur Zuckerherstellung wurden die Rüben gereinigt , zerkleinert , der Rübensaft ausgepresst und anschließend gesiedet.
Es entstand so der braune Rohzucker, bis in weiteren Produktionsschritten der uns bekannte weiße Zucker entstand.
Damit war für viele Länder Europas , Zucker kein Importgut mehr.
Heute durch den Gebrauch von Einzelsaat – und riesigen Rübenerntemaschinen sind diese Erinnerungen an alte Produktionsmethoden längst in Vergessenheit geraten.

Photos: H. Voß

Text: Erich Voigt, Itzehoe